
Eigentumswohnung kaufen oder Haus bauen
Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist so alt, wie die Menschheit selbst. Die gemütliche Höhle war schon für unsere Urahnen Zufluchtsort und Ort der Erholung. Abgesehen von dem einen, oder anderen Nesthocker, der die Vorzüge des Hotels Mama möglichst lange genießt, ist die erste eigene Wohnung ein wichtiger Schritt. Sie ist ein Zeichen für die Selbstständigkeit des jungen Menschen. Die erste Wohnung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Mietwohnung. Später im Leben strebt manch einer nach einer Eigentumswohnung. Ob das die beste Variante ist, man lieber zur Miete lebt, oder doch ein Hausbau ideal ist, hängt von der persönlichen Lebenssituation und Vorlieben ab. Hier ein paar Punkte, die man überlegen sollte.
Miete, oder Eigentum
Viele, die mit Immobilien ihr Geld verdienen, raten dazu, zur Miete zu leben. Aus Sicht des Unternehmers ist das nachvollziehbar. Eigentumswohnungen werden als Anlageobjekt erworben und vermietet. Damit lässt sich sehr viel Geld verdienen. Das Geld für den Kauf der Eigentumswohnung muss man für dieses Geschäftsmodell nicht einmal selbst aufbringen. Der Erwerb der Wohnung wird mittels Kredit finanziert. Die Rückzahlung wird durch die Mieteinnahmen ausgeglichen. Für die Laufzeit des Kredits wirft die Wohnung also wenig Gewinn ab. Den Überschuss sollte man außerdem für Reparaturen zurücklegen. Ist nach ein paar, oder etlichen Jahren der Kredit zurückgezahlt startet die Phase, in der man Geld mit der Immobilie verdient. Das Geld kann in eine zweite Wohnung investiert, oder als Gewinn entnommen werden.

Der Mieter bezahlt
Der Mieter, der in der Eigentumswohnung lebt, bezahlt diese also über die Monate. Allerdings erwirbt er trotzdem keinerlei Rechte an der Wohnung. Trotzdem raten viele Unternehmer, die so ihr Geld verdienen, dazu, selbst zur Miete zu leben. Es gibt also durchaus Argumente dafür, in einer Mietwohnung zu leben. Die Tatsache, dass man über die Jahrzehnte mit der Miete mehr Geld bezahlt, als die Wohnung als Eigentumswohnung kosten würde, veranlasst aber viele Mieter dazu, über Eigentum nachzudenken. Hier ein paar Denkanstöße rund um das Wohnen zur Miete, in der Eigentumswohnung, oder dem eigenen Haus. Aspekte, die man überlegen und für sich selbst und seine Familie bewerten muss, bevor man sich für eine Form des Wohnens entscheidet.
Vorteile der Mietwohnung
Wohnen zu Miete ist die am weitesten verbreitete Variante. Betrachtet man rein die finanzielle Seite, dann ist diese Variante die teuerste. Man bezahlt ein Leben lang und bekommt dafür nicht mehr, als ein Nutzungsrecht. Allerdings bietet die Mietwohnung auch zahlreiche Vorteile. Der größte ist wohl die Flexibilität. Ist die Wohnung zu groß, oder zu klein, ändert sich etwas in der näheren Umgebung, was die Gegend unattraktiver macht, oder verändern sich die eigenen Lebensverhätnisse – ein Umzug ist keine große Sache. So kann man immer so leben, wie man möchte und kann eine Fehlentscheidung mit überschaubarem Aufwand korrigieren. Wird die Autobahn quer durch das Wohnviertel gebaut, oder ändert sich die Einflugschneise des örtlichen Flughafens, dann kann man ganz einfach den Wohnort ändern. Berufliche Veränderungen sind genauso problemlos, wie Partnerschaften, Kinder, oder andere Gründe, die mehr Platz, oder einen anderen Wohnort nötig machen.

Eigentumswohnung, oder Haus
Trotzdem entscheiden sich viele Menschen dafür, in Eigentum zu investieren, eine Wohnung, oder ein Haus zu kaufen, oder es selbst bauen zu lassen. Lebt man in einer Region, in der es einen großen Arbeitsmarkt gibt und kennt man die Region seit langem, dann ist die Bindung an einen Standort nicht unbedingt ein Nachteil. Ist man etwa in der Stadt aufgewachsen, dann kennt man die verschiedenen Gegenden, kann die Lage gut beurteilen und auch mögliche Entwicklungen abschätzen. Es belibt sie Entscheidung zwischen einer Wohnung und einem Haus, wenn man sich einmal für die Investition in Eigentum enschieden hat. Für beide Formen gibt es zahlreiche Argumente.
Der Grundriss
Wohnungen werden in den meisten Fällen vom Bauträger geplant. Dabei überlegen sich Architekten Grundrisse und planen die Wohnungen. Ob die Wohnung tatsächlich für die eigenen Bedürfnisse passt, muss man genau überlegen. Wieviele Kinderzimmer werden benötigt, gibt es ausreichend Platz für Hobbies? Gibt es ein Fenster im Bad? Wieviele WCs sind vorhanden? Da die Möglichkeit, die Wohnung anzupassen, meistens fehlt, muss man bei der Eigentumswohnung oft einen Kompromiss eingehen. Beim Hausbau sieht das ganz anders aus. Großzügige helle Kellerräume können zusätzlich genützt werden. Die Raumaufteilung ist frei zu gestalten und Teile des Hauses können für einen späteren Ausbau vorbereitet werden. Möglichkeiten, die eine Eigentumswohnung nicht bietet.
Individualismus
Wer ein Haus baut, der hat viele Möglichkeiten die äußere Erscheinung seines Hauses zu beeinflussen. Über den Garten und die Fassade bis zum Dach und den Fenstern kann man frei über Farbe und Form entscheiden. Natürlich immer mit Blick auf das Budget. Standardhäuser sind sehr günstig. Will man da und dort Veränderungen machen, dann werden sie aber rasch teuer. Jeder Erker kostet viel Geld. Trotzdem sind die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Hauses weitaus größer, als bei einer Eigentumswohnung. Wer etwa Weihnachtbeleuchtung mag und Wert darauf legt, seinen guten Geschmack für alle sichtbar zu präsentieren, der ist mit einem Haus besser bedient, als mit einer Wohnung. Aber nicht nur die Optik ist ein Argument. Will man beispielsweise eine Photovoltaikanlage einsetzen, dann ist das im Haus wesentlich leichter zu realisieren, als in der Eigentumswohnung. Dort muss man sich zuerst mit allen anderen Eigentümern einigen, bevor gemeinsam etwas umgesetzt werden kann. Im Haus ist man sein eigener Herr.

Die Lage
Während Häuser am Stadtrand, oder in ländlichen Gebieten zu finden sind, gibt es Wohnungen im gesamten Stadtgebiet. Die Kosten für Baugründe sind höher, je attraktiver die Lage ist. Eine zentrale Lage ist beim Hausbau aber nahezu ausgeschlossen. Hier punktet die Eigentumswohnung. Legt man Wert auf Infrastruktur, die man leicht und ohne Auto erreicht, dann ist eine Wohnung die bessere Wahl. Dagegen kann man im Haus näher an der Natur leben. Der eigene Garten und die Lage außerhalb der Stadt sind für viele Menschen ein Argument für den Hausbau.

Instandhaltungskosten
Wer ein Haus besitzt, der muss sich auch alleine um die Instandhaltung kümmern. Neben Steuern und Abgaben fallen etwas Heizungs- und Energiekosten an. Aber auch das Wasser für den Garten und die Beleuchtung der Wege vor dem Haus muss der Eigentümer selbst bezahlen. Lebt man in einer Eigentumswohnung, bei der es auch einen Gemeinschaftsgarten gibt, werden diese Kosten von allen Eigentümern getragen. Zwar kann man die Anlage dann nicht alleine und exklusiv nutzen, dafür muss man auch nicht jede Woche den Rasen mähen. Ist das Dach, oder die Heizung defekt, oder muss das Haus später einmal renoviert werden, trägt man die Kosten gemeinsam. Der Hausverwalter, der das Mehrparteienhaus, in dem die Eigentumswohnung liegt, verwaltet, kümmert sich um alles und hebt mit den Betriebskosten auch einen kleinen Betrag ein, der für größerer Reparaturen zurückgelegt wird. Diese Disziplin muss man als Hauseigentümer selbst aufbringen, um von unerwarteten Kosten nicht überrascht zu werden.

Kosten
Der große Kostentreiber bei einem Haus sind die Grundstückskosten. Die Grundstücke dürfen nur zu einem Tei bebaut werden. Es muss also auch viel Garten gekauft werden. Während bei der Eigentumswohnung etliche Wohneinheiten auf mehreren Etagen auf einem recht kleinen Baugrundstück errichtet werden, wird nur ein einziges Haus auf das Grundstück gebaut. Auch die reinen Baukosten werden oft überschritten. Unerwartete Schwierigkeiten beim Bau, oder kleine Updgrades, die man gleich mitmachen lässt summieren sich über die Wochen. Kauft man eine Eigentumswohnung, dann steht der Preis fest. Die Kosten lassen sich also sehr einfach kalkulieren.
Der Lebensstil
Nicht zuletzt muss man sich entscheiden, wie man sein Leben leben möchte. In der Stadtwohnung hat man den Vorteil der Infrastruktur. Essensbestellung, oder Ausgehen ist kein Problem. Auch Abends mit Bus, oder U-Bahn heimzufahren ist unproblematisch. Einkäufe lassen sich meist zu Fuß erledigen und die Auswahl ist riesig. Wohnt man in einer ländlichen Gegend muss man lange Wege in Kauf nehmen. Der Weg ins Büro, oder der Wocheneinkauf braucht Zeit. Öffentliche Verkehrsmittel fahren in niedriger Frequenz und nur zu eingeschänkten Betriebszeiten.

Als Erwachsener mit eigenem Auto hat man damit wenig Probleme. Als junger, oder alter Mensch können daraus aber Nachteile werden. Das Angebot für Kinder, sei es die Kita, oder die Freizeitgestaltung ist in der Stadt wesentlich größer. Werden die Kinder älter und wollen einmal abends ins Kino kann das auf dem Land eine logistische Herausforderung werden. Ältere Menschen, deren Mobilität eingeschränkt ist, sind in einer Eigentumswohnung oft besser aufgehoben. Die medizinische Versorgung und die Nachversorgung sind in der Stadt unproblematisch. Dagegen stehen natürlich Zeit in der Natur, das eine, oder andere Grillfest und der Nachmittagskaffee auf der Terasse im Grünen.
Wie Wohnen
Ob man lieber in der Stadt, oder auf dem Land lebt, hängt stark von den Familienverhältnissen ab. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Möglichkeit zur Miete zur Wohnen schließt auch das Haus nicht aus. Auch ein Einfamilienhaus kann man mieten. Wie man sein Leben verbringt, ob man die Flexibilität der Miete, trotz höherer Gesamtkosten genießen möchte, oder sich den Stress eines Hausbaus antun will, bleibt jedem selbst überlassen.
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1 Comment
Mein Sohn macht sich Gedanken über seine erste Investition. Wir versuchen ihn zu überreden, dass die eigenen Wände ihm zu Nutzen kommen. Ein Haus nach dem eigenen Projekt, wo die Räume nach den eigenen Wünschen eingeteilt werden, bringt einen echten Spaß für das weitere lange Leben. Hoffentlich findet er die Argumente überzeugend.