Argumente pro PKV
Als Außenstehender ist es nicht ganz einfach das Krankversicherungssystem in Deutschland zu verstehen. Dabei ist es doch sehr einfach. Es gibt viele Deutsche, die die Wahl zwischen der gesetzlichen, oder einer privaten Krankenversicherung PKV haben. Konkret sind das jene Menschen, die nicht im §5 des SGB V, also dem 5. Buch des Sozialgesetzbuch als verpflichtend in der gesetzlichen Krankenversicherung GKV angeführt werden. Selbstständige und Freiberufler sind davon genauso betroffen, wie Beamte. Aber auch Angestellte die über einer festgesetzten Einkommensgrenze, oder unter der Geringfügigkeitsgrenze verdienen. Aktuell (2019) liegt die Grenze bei 60.750 Euro. Eine private Krankenversicherung hat einen schlechten Ruf. Trotzdem gibt es viele positive Argumente für eine PKV.
Teuer im Alter
Das Hauptargument gegen eine private Krankenversicherung sind die Kosten im Alter. Tatsächlich funktioniert eine PKV anders, als die GKV. Während bei der gesetzlichen Krankenversicherung die Beitragszahler für ältere Versicherte zahlen, zahlt bei der PKV jeder für sich, bzw. für seine eigene Altersgruppe ein. Konkret heißt das, dass man die steigenden Gesundheitskosten, die man mit zunehmenden Alter verursacht auch mit einer höheren Prämie ausgleichen muss. Dazu kommen gesetzliche Regelungen, die einen Umstieg von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse schwer, oder sogar unmöglich machen. Man will verhindern, dass man, solange man gesund ist und wenig für die Krankenversicherung bezahlen muss, in der PKV bleibt und in die GKV wechselt, bevor die Prämien angehoben werden. Das ist zwar ein massiver Nachteil, aber tatsächlich er einzige Kontra-Punkt, den man nennen kann, wenn es um die PKV geht. Und selbst diesem Punkt kann man noch etwas positives abgewinnen.
Leistungsgerecht
In der GKV bezahlt man immer den Beitrag, der von der Politik vorgegeben wird. Jede Generation muss die letzte Generation und die steigenden Gesundheitskosten, die die älteren Menschen verursachen, finanzieren. Da immer weniger aktive Mitglieder einzahlen und immer mehr ältere Mitglieder Kosten verursachen gibt es zwei Ansätze, die die Politiker zur Lösung haben. Einerseits können die Beiträge erhöht werden. Das passiert laufend. Andererseits können die Leistungen, die die GKV bezahlt , reduziert werden. Auch das kommt immer wieder vor. Bei der PKV, der privaten Krankenversicherung, sieht es grundliegend anders aus.
Vertragliche Vereinbarung
Bei der PKV schließt man einen Vertrag mit der Versicherungsgesellschaft. Dieser Vertrag gilt bis zum Ende des Lebens. Man vereinbart die Beitragshöhe und die jeweilige Anpassung und man vereinbart die Leistungen, die man dafür bekommt. In den bestehenden Vertrag kann die Versicherung nicht mehr eingreifen. Eine private Krankenversicherung bietet also über die gesamte Laufzeit gleichleibende Leistungen. Es besteht keine Gefahr, dass politische Entscheidungen dazu führen, dass man weniger Leistungen, als ursprünglich vereinbart, bekommt.
Der frühe Vogel
Die Kosten der privaten Krankenversicherung steigen mit den Aufwänden, die man alterbedingt verursacht. Es ist also wichtig, sich vor dem Abschluss einer PKV genau mit den Konditionen und der Entwicklung der Kosten auseinanderzusetzen. Wie oben schon erwähnt muss man auch dann in der PKV bleiben, wenn die Beiträge steigen. Ein Wechsel zurück in die GKV ist unmöglich. Allerdings kann man die Kosten im Alter gering halten, wenn man schon frühzeitig in die private Krankenversicherung wechselt. Durch die jahrelange Beitragszahlung steht der Versicherung viel Geld zur Verfügung und ein starker Anstieg im Alter kann damit abgefedert werden.
Moderne Behandlung
Es gibt viele Argumente pro PKV, aber die Qualität steht an der obersten Stelle. Tatsächlich kann man als privat Versicherter auf bessere Leistungen zurückgreifen, als gesetzlich Versicherte. So ist sichergestellt, dass man immer Zugriff auf die modernsten und besten Behandlungsmethoden hat. Auch wenn die PKV im Alter teurer wird, sind die Beiträge, die man bezahlt eine Investition in die eigene Gesundheit. Ein unbezahlbares Gut, das man nicht erst dann schätzen sollte, wenn es in Gefahr ist.
Zukunftssicher
Während das System der GKV auf wackeligen Beinen steht und mit zunehmende Überalterung der Gesellschaft zu kippen droht, ist die PKV angewandte Versicherungsmathematik. Risiken werden berücksichtigt und die Prämien so kalkuliert, dass sie kostendeckend sind. Ziel ist nicht das Ansparen großer Beträge, oder die Deckung laufender Kosten, sondern die Absicherung der Gesundheitsvorsorge der Versicherten.
Arbeitgeberzuschuss
Einen Teil der Kosten der PKV trägt außerdem der Arbeitgeber. Der Arbeitgeberzuschuss wird jedes Jahr festgesetzt und liegt für 2019 bei 420,86 Euro pro Monat. Bis zu 50% der Beiträge werden, bis zu dieser Wertgrenze, vom Arbeitgeber bezahlt. Relevant für diesen Zuschuss ist die maximale Höhe der GKV, die sich wiederum an den maximalen Beitragsbemessungsgrenzen, also dem maximalen Gehalt, das zur Berechnung herangezogen wird, orientiert.
Zusatzleistungen
Als privat Krankenversicherter hat man Zugriff auf die medizinischen Leistungen, die im gewählten Tarif enthalten sind. Das schließt auch Heilpraktiker und verschiedene Heilbehelfe ein, die in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht enthalten sind. Durch die Wahl des Tarifs kann man selbst entscheiden, was enthalten sein soll und was nicht. Gegenüber der GKV, bei der die Leistung nach Ermessen des Gesetzgebers angepasst wird, ist das ein klares Argument pro PKV.
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