Die perfekte Bewerbung
Manch einen trifft die Situation unerwartet und manche leben damit für Monate, manche sogar für Jahre. Die Jobsuche ist mühselig und oft auch frustrierend. Man bewirbt sich und erhält Absagen. Hat man Glück, dann bekommt die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Das ist aber auch noch keine Garantie, dass man den Job bekommt. Jobsuchende bemühen sich, die perfekte Bewerbung zu schreiben. Wie das geht, verrate ich Euch heute.
Die perfekte Bewerbung
Es gibt die perfekte Bewerbung nicht. Zumindest gibt es nicht die perfekte Bewerbung, die jeden Entscheider bei jedem potentiellen Arbeitgeber überzeugt. Allerdings kann eine Bewerbung durchaus besser sein, als andere, egal für welche Stelle man sich bewirbt. Ein paar Tipps zur Form und zum Inhalt können aus einem plumpen Schreiben, ein repräsentatives Schriftstück machen. Sehen wir uns einmal die unterschiedlichen Deckblätter an und versetzen uns in die Lage des Entscheiders, des Personalverantwortlichen, des Abteilungsleiters, oder des Firmeneigentümers, der die Bewerbung liest.
Die Form
Es ist heute kein Problem, Informationen per E-Mail auszutauschen. Besonders bei einer Bewerbung macht das aber viel Sinn. Ist das Unternehmen größer, dann kann man davon ausgehen, dass das Schreiben in zwei Stufen bearbeitet wird. Die erste Instanz ist die Personalabteilung, oder ein Sekretariat. Bewerbungen treffen dort ein, werden gesichtet und ungeeignete Kandidaten gleich ausgesiebt. Die perfekte Bewerbung geht weiter an eine andere Stelle. Der zukünftige Vorgesetzte, oder dessen Vorgesetzter erhalten die Bewerbungen, die nicht schon rausgekickt wurden und entscheiden wen sie zum Gespräch einladen. Ein E-Mail erleichtert diesen internen Prozess enorm. Oft sitzen die verschiedenen Stellen weit voneinander entfernt. Eine Bewerbung auf Papier kann länger liegen bleiben, weil die gescannt wird, oder auf dem Weg durchs Haus verloren gehen, oder irgendwo liegenbleiben. Ein E-Mail wird heute erwartet und ist üblicherweise kein Problem.
Die Bestandteile
Sendet man die Bewerbung per E-Mail braucht man einen Text, den man direkt ins E-Mail schreibt. Darüber hinaus gibt es noch Attachments, die mit Inhalt befüllt werden müssen. Kennt man den Prozess, der im Unternehmen abläuft, dann ist klar, dass dem E-Mail-Text gleich eine große Bedeutung zukommt. Die erste Stelle setzt sich zuerst mit dem Inhalt des Mails auseinander. Danach wird erst das Attachment geöffnet. Im Mail sollte man auf jeden Fall einen anderen Text verwenden, als in der Bewerbung selbst. Die perfekte Bewerbung darf nicht den Eindruck erwecken, dass nur der Firmenname ausgetauscht wurde. Es muss ein individueller Text sein. Als Anhänge sollte es zumindest ein Anschreiben, also eine Bewerbung geben und den Lebenslauf, etc., also die Bewerbungsunterlagen. Zusätzlich kann man noch Zeugnisse und andere relevante Dokumente anhängen.
Der Sinn der Bewerbung
Um was genau geht es denn eigentlich bei einer Bewerbung? Die perfekte Bewerbung sorgt dafür, dass man zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Das erreicht man, indem man Interesse weckt. Einerseits kann man natürlich zu 100% auf das Profil passen und so ziemlich sicher sein, eingeladen zu werden. Gibt es aber Lücken und kann man eine der als Qualifikation, oder Voraussetzung angeführten Eigenschaften nicht vorweisen, dann darf man nicht davon ausgehen, dass das keiner merken wird. Wie bei der ganzen Bewerbung gilt auch hier, dass Ehrlichkeit den meisten Sinn ergibt. Also offen die fehlende Qualifikation ansprechen, aber auch relativieren.
Mir ist bewußt, dass ich die geforderte Qualifikation XYZ nicht vorweisen kann, möchte Ihnen aber versichern, dass ich aufgrund meiner Erfahrung mit ABC trotzdem in der Lage sein werde, die Anforderungen zu meistern.
Entwaffnende Ehrlichkeit ist bei einer Bewerbung nicht nur ein Spruch. Mit jeder Lücke und jedem Widerspruch im Lebenslauf, oder der Bewerbung, gibt man dem Gegenüber bei einem späteren Interview eine Waffe an die Hand. Eine Waffe, die erfahrene Personalverantwortliche zu nutzen wissen. Besser also vom ersten Moment an alle Karten offen auf den Tisch zu legen. Ein weiterer Zweck einer Bewerbung ist es, einen Eindruck von sich zu vermitteln. Die Adressaten des Bewerbung kennen den Bewerber nicht. Sie machen sich ein Bild. Ein seriöses Foto macht die perfekte Bewerbung vollkommen und sorgt für eine Wiedererkennung. Auch ein Styleelement, wie ein farbiger Strich, der die Unterlagen einzigartig aussehen lässt, ist eine gute Variante um die perfekte Bewerbung zu verfassen.
Der E-Mail-Text
Dieser Text braucht keine besondere Form zu haben. Am besten man orientiert sich an der Ausschreibung. Trotzdem sollte man sich vor Augen halten, was passiert, wenn man das E-Mail und die Attachments ausdruckt. Das Schreiben sollte auf jeden Fall über 2-3 Absätze gehen, eine persönliche Anrede der angegebenen Person enthalten und eine vollständige Signatur mit Name, Anschrift und Kontaktmöglichkeiten enthalten. Auffällige Elemente, wie eine strukturierte Aufzählung, oder ein fett gedruckter Satz, hebt die Bewerbung von den anderen ab. Genau das wollen wir, die Bewerbung soll etwas besonderes sein.
Das Anschreiben
Hier hat man wesentlich mehr Möglichkeiten, als im E-Mail. Man sendet alle Anhänge als PDF. Entweder man kann mit den gängigen Programmen direkt als PDF speichern, oder man besorgt sich einen kostenlosen PDF-Drucker. Diese Software arbeitet wie ein Drucker auf dem man alles drucken kann. Die Ausdrucke werden dann als PDF abgelegt. Das Anschreiben sollte sachlich sein, den gesamten Firmenwortlaut und den Namen der Ansprechperson enthalten. Links oben wird die Empfangsadresse positioniert und rechts oben die eigene Adresse. Darunter folgen rechtsbündig Ort und das Datum und darunter, linksbündig der Betreff. Fett und evtl. Unterstrichen wird als Betreff die Bezeichnung der Stelle angegeben.
Betreff: Bewerbung als Verkäuferin Lebensmittel
Der Text
Die Bezeichnung der Stelle liest man in der Ausschreibung nach. Sind Referenznummern in der Ausschreibung angegeben, dann sollten diese auch im Betreff genannt werden. Unter dem Betreff erfolgt die persönliche Anrede.
Sehr geehrte Fr. Maier
Danach ein Satz der Einleitung gefolgt von einem kurzen Motivationsschreiben. Hier sollte man sich Zeit nehmen und überlegen, was gesucht wird. Als Buchhalter sollte man seriöse und exakte Eigenschaften herausstreichen, geht es um Softwareentwicklung, dann sollten besondere Fertigkeiten und Stärken nicht fehlen. Eine simple Wiederholung der geforderten Qualifikationen (Teamfähig, etc.) sollte man vermeiden, trotzdem auf die einzelnen Punkte eingehen. Also möglichst jede der Eigenschaften in einem Satz erwähnen und wie beiläufig erwähnen, dass man diese Qualifikation besitzt.
Offensiv informieren
Für das An-, oder Motivationsschreiben sollte man sich auch überlegen, welche Mängel man hat. Wohnt man weit entfernt, ist man länger arbeitslos, oder kommt man aus einer anderen Branche, sind potentielle Absagegründe. Hier sollte man proaktiv einhaken und mögliche Argumente entkräften.
Im letzten Absatz unterstreicht man noch einmal, dass man für ein Bewerbungsgespräch zur Verfügung stehen würde und nennt seinen Namen. Generell gilt für alle Unterlagen, dass es ein guter Trick ist, sich an die CI (corporate identity) des Unternehmens, bei dem man sich bewirbt, zu halten. Mitarbeiter eines Unternehmens kennen das Schriftbild sehr gut und fühlen sich auf jeden Fall wohl, wenn man Schriftart und Farben von den Unternehmensunterlagen, die man Internet findet, kopiert.
Die Bewerbungsunterlagen
Die Bewerbungsunterlagen sollten auf die jeweilige Bewerbung angepasst werden. Punkte, die in der Ausschreibung erwähnt wurden, sind wichtig und müssen erwähnt werden, wenn sie vorhanden sind. Ansonsten gilt es, im Lebenslauf keine Lücken aufzuweisen. War man daheim und hat sich eine Auszeit gegönnt, oder hat man eine Weltreise gemacht, dann muss das in den Lebenslauf. Im Lebenslauf sollten auch alle vorherigen Dienstgeber erwähnt werden. Speziell die eigene Aufgabe bei der jeweiligen Firma sollte beschrieben werden. Besonders die Stellen, die mit der, auf die man sich bewirbt, übereinstimmt. War man in der Branche tätig, dann kann man auch das eine, oder andere Fachwort einstreuen. Auf jeden Fall lohnt es sich oft, jede Erfahrung anzuführen. Man weiß ja nie, was wirklich gesucht wird.
Glückssache
Dummerweise gibt es Gesetze, die Firmen dazu verpflichten Ausschreibungen nach bestimmten Kriterien vorzunehmen. So darf man beispielsweise nicht genau angeben, ob man Mann, oder Frau sucht und wie alt der Bewerber sein soll. Solche Einschränkungen gibt es zwar, aber man darf sie nicht in die Ausschreibung schreiben. Also bewirbt man sich als Frau als Staplerfahrerin und fällt direkt durch den Rost. Genauso der Mann, der sich als Empfangsmitarbeiter bewirbt, wird direkt ausgesiebt. Dazu gibt es auch subtilere Eigenschaften, die der Bewerber haben muss, die man aber nicht kennt.
Im Endeffekt ist die perfekte Bewerbung im Vorhinein nicht zu gestalten. Oft haben Entscheider erst wenn sie eine Bewerbung bekommen, noch Ideen zu der ausgeschriebenen Stelle. Wichtig daher, alles zu erwähnen und erlich zu sein. Aber auch die perfekte Bewerbung kann eine Absage bringen. Das ist einfach eine Glückssache. Viel Glück!
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