
Roboter Handel an der Börse
Denken wir an die Börse, dann haben wir automatisch Bilder aus Hollywood-Filmen im Kopf. Männer stehen dicht gedrängt nebeneinander, halten kleine Papiere hoch und schreien sich die Seele aus dem Leib. Zurück bleiben jede Menge der kleinen Zettel, Gewinner und Verlierer. Heute sieht es an der Börse allerdings ganz anders aus. Als Mensch hat man hier kaum noch Chancen. Schon lange haben Roboter den Handel an der Börse übernommen. Ausgeklügelte Programme, die in Millisekunden kaufen und verkaufen. Als Mensch muss man lediglich ein paar Grundzüge seiner Strategie beisteuern. Danach lehnt man sich zurück und lässt die Roboter für sich arbeiten. Schneller, als jeder Mensch es könnte, treffen die Maschinen die Entscheidungen und reagieren emotionslos auf Zahlen und Fakten.
Was ist Hochfrequenzhandel
Handel auf den Finanzmärkten passiert im Grunde genauso, wie jeder andere Handel. Die eine Seite verkauft, die andere Seite kauft. Allerdings gibt es auf den Finanzmärkten eine Besonderheit. Die Preise verändern sich ständig. Jede Transaktion, also jeder Kauf verändert den Preis. Außerdem können politische Entscheidungen, Veröffentlichungen von Finanzberichten, Ankündigungen von Produktentwicklungen und viele andere Faktoren Auswirkungen auf die Preise haben. Eine Strategie ist es, Wertpapiere von kleinen Unternehmen zu kaufen und so lange zu warten, bis die Unternehmen und damit der Wert der Papiere wachsen. Man nennt diese Stratgie Buy and Hold. Das dauert allerdings Jahre und beinhaltet immer noch das Risiko, dass der Preis letztendlich doch nicht steigt.
Diversifikation
Die Lösung für dieses Risiko ist die Diversifikation. Statt auf ein einziges Unternehmen zu setzen, wählt man eine Reihe von Unternehmen aus und verteilt seine Anlage. Damit reduziert sich das Risiko. Hat man ein Portfolio aus mehreren Wertpapieren, dann macht es Sinn, die Entwicklung der einzelnen Werte zu beobachten. Entwickelt sich ein Unternehmen nicht so, wie man es erwartet, oder fällt der Wert sogar, dann sollte man diese Wertpapiere verkaufen. Hier zählt der richtige Zeitpunkt. Fällt der Kurs rasant, dann verlieren die Wertpapiere schnell an Wert. Man muss also rasch verkaufen, um seinen Verlust gering zu halten. Denkt man diese Strategie weiter, dann macht es natürlich Sinn, auf die Anlagen zu setzen, die im Wert steigen.

Handel
Also ist eine Variante, mit Wertpapieren Geld zu verdienen, sie zu kaufen, wenn sie im Wert steigen und sie zu verkaufen, wenn sie im Wert fallen. Allerdings arbeitet ein großer Teil der Anleger mit dieser Strategie und jede Transaktion hat Auswirkungen auf den Kurs. Wenn also alle verkaufen, wenn der Kurs fällt, dann bricht der Kurs ein und das Wertpapier wird in kurzer Zeit immer weniger wert. Genauso ist es beim Steigen. Jeder Kauf steigert den Preis. Wer also langsamer ist, als andere verkauft für weniger Geld und bezahlt mehr für den Kauf. Will man also mit dieser Strategie erfolgreich sein, dann muss man schneller sein, als andere. Um das zu erreichen werden heute Handelsroboter eingesetzt. Programme, die den Handel übernehmen.
Automatisierter Handel
Das Prinzip ist einfach. Die Programme, die hinter den Handelsrobotern stecken, analysieren ständig den Markt. Die beobachten die Kursentwicklung genau und reagieren innerhalb vorgegebener Parameter darauf. Fällt ein Kurs, wird verkauft. Steigt der Kurs, dann kauft der Roboter. Theoretisch ist das eine sichere Sache. Allerdings gibt es hier genau dasselbe Problem, das es auch gibt, wenn Menschen handeln. Man muss schneller sein, als andere. Das bedeutet für den Roboter Handel an der Börse, dass das Programm in zwei Bereichen schneller sein muss, als andere. Einerseits müssen die Kurse und die relevanten Bewegungen rasch und zuverlässig erkannt werden. Andererseits muss die Software den Kauf, bzw. den Verkauf rasch abwickeln.

EA – Expert Advisor
Die raschen Transaktionen, die oft innerhalb von Millisekunden ablaufen führen zum Hochfrequenzhandel. In wenigen Sekunden handeln die Roboter weltweit unvorstellbare Summen. Auch hier gibt es Gewinner und Verlierer. Neben den Investoren, die ohne Unterstützung von Computern handeln, sind es die Handelsroboter, die langsamer, oder schlechter funktionieren, als andere. Der Fachbegriff für die eingesetzen Handelsroboter lautet Expert Advisor. Ein Expert Advisor basiert auf eine Trading-Plattform. Über diese Plattform bekommt er einerseits alle relevanten Informationen und kann andererseits auch handeln. Wir gut ein EA tatsächlich ist, wie viel Gewinn er also erwirtschaftet hängt vom Algorithmus ab, der dahintersteckt.
Vergleichen lohnt sich
Ein Vorteil der Tradingplattform, auf die Handelsroboter zugreifen, ist die Verfügbarkeit historischer Daten. Damit kann man einerseits einen Kursverlauf darstellen, andererseits aber auch Simulationen durchführen. Viele Expert Advisor bieten daher eine Simulation an. Dazu können auch historische Daten verwendet werden. Repräsentativ ist aber nur ein Simulation in Echtzeit. Damit simuliert das Programm den Handel nur und man kann ohne Risiko prüfen, ob man mit diesem Expert Advisor auch Geld verdienen kann. Allerdings gibt es natürlich keine Garantie auf Gewinne. Letzten Endes ist auch im Hochfrequenzhandel immer das Risiko gegeben, sein Geld zu verlieren. Sicherheitsmechanismen, wie Stop-Loss-Order, oder andere Limit-Orders helfen dabei, Verluste zu minimieren und einmal gemachte Gewinne auch zu realisieren.

Der frühe Vogel
Heute werden über 80% aller Transaktionen an den Börsen von Robotern abgewickelt. Auch als Kleinanleger kann man sich ein Stück vom Kuchen sichern. Allerdings wird man, realistisch betrachtet, niemals eine echte Chance gegen große Player haben. Riesige Rechenkapazitäten sorgen dafür, dass in den Rechenzentren solcher Unternehmen rascher erkannt wird, wie der Markt sich entwickelt. Außerdem werden die Rechenzentren nahe der Börsen positioniert. Kurze Strecken reduzieren die Übertragungszeiten auf den Internetleitungen zusätzlich. Nachdem beim Hochfrequenzhandel jede Millisekunde zählt und über Gewinn, oder Verlust entscheiden kann, lohnen sich solche Investitonen. Das heißt aber nicht, dass man als Kleinanleger nicht auch Gewinne realisieren könnte.
Kuchenstück
Auch mit kleinem Budget kann man, den richten Handelsroboter vorausgesetzt, mitspielen. Zwar wird man wohl immer etwas später dran sein, als die großen Unternehmen, das reduziert den Gewinn aber nur und macht ihn nicht unmöglich. Die Entscheidung für den richtigen Expert Advisor ist dafür immens wichtig. Auch wenn die meisten dieser Programme auf dieselbe Tradingplattform aufsetzen, gibt es teilweise große Unterschiede. Die Algorithmen werden von Programmierern entwickelt und sind bei jedem Handelsroboter anders. Ob die Entwicklung der Kurse rechtzeitig und zuverlässig erkannt wird und wie schnell die richtigen Entscheidungen getroffen werden, hängt also von der eingesetzten Software aus. So kann man auch als Kleinanleger problemlos sein Stück vom großen Kuchen abbekommen.
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