Wer Geld hat, der hat auch Probleme. Eines davon ist die schwierige Entscheidung, worin man sein Geld anlegt. Man kann in verschiedensten Bereichen sein Geld anlegen und wird in vielen Fällen auch eine gute Rendite bekommen können. Immobilien sind ein wichtiger Eckpfeiler bei den Investionen. Neben der klassischen Anlegerwohnung kann man sein Geld aber auch in ein Waldgrundstück investieren. Will man ein Waldgrundstück kaufen, dann sollte man ein paar Dinge beachten.
Wie in allen Bereichen des Lebens macht es auch beim Waldgrundstück kaufen Sinn, sich ein paar Hintergrundinformationen zu besorgen. Will man in eine Wohnung investieren, dann kann man wahrscheinlich aus der eigenen Erfahrung mit Makler und Hausverwaltung gut abschätzen, was alles getan werden muss und wo die Rechte und Pflichten des Wohnungsbesitzers liegen. Will man ein Waldgrundstück kaufen, dann hat man meist keine Erfahrung in der Bewirtschaftung eines Waldes. Dabei ist gerade in diesem Bereich ein umfassendes Wissen erforderlich.
Wer ein Waldgrundstück kaufen will, der denkt, dass mit den Bäumen auch das Geld wächst. Grundsätzlich ist das natürlich nicht verkehrt, aber Wald ist nicht gleich Wald. Wald liefert natürlich einen Ertrag. Pro Hektar Mischwald kann man etwa 10 Festmeter Holz pro Jahr erwarten. Entnimmt man nur einen Teil davon, dann kann man 7, oder 8 Festmeter jahrlich ernten. Das entspricht bei Buchenholz zwischen 480 und 960 Euro. Entscheidend ist hier die Dicke der Stämme. Je dicker der Stamm, also je älter der Baum, desto wertvoller ist das Holz. Allerdings bedeutet das auch, dass der Wald relativ alt sein muss um den idealen Ertrag einzubringen. Idealerweise wartet man also 120 Jahre, bevor man eine Buche fällt. Eine Überlegung, die man beim Waldgrundstück kaufen nicht vergessen darf.
Neben dem Alter des Waldes ist auch der Zustand relevant. Ein gepflegter Wald bringt nicht nur bessere Erträge, sondern macht das Ernten überhaupt erst möglich. Stehen die Bäume zu dicht, dann muss der Wald durchforstet werden. Allerdings bringt das wieder ein Risiko mit sich. In einem dichten Wald schließen die Kronen auch dicht ab. Entfernt man ein Drittel der Bäume dann bietet die löchrige Decke dem Wind mehr Angriffsfläche und Schäden können auftreten. Auch sollte man in regelmäßigen Abständen Wege anlegen, von denen man aus den Wald bearbeiten kann. Auch das bedeutet, dass man die dichte Kronendecke an mehreren Stellen aufreissen muss. Man sollte auf keinen Fall ein Waldgrundstück kaufen, das nicht durchgängig befahrbar ist. Die Arbeiten im unwegsamen Gelände sind teuer und riskant.
Die Preise für ein Waldgrundstück variieren. Je nach Lage und Zustand kostet der Wald zwischen unter 2 Euro bis zu über 20 Euro pro Quadratmeter. Je nach Kosten sollte man unbedingt bedenken, dass eine Investition in Wald immer eine langfristige Investition ist. Kauft man vernachlässigten Wald, dann muss man über Jahre investieren und Geduld beweisen, bis sich ordentliche Erträge einstellen. Zwar kann man davon ausgehen, dass Wald immer rentabel ist, wann die Gewinne sich aber einstellen, hängt stark vom Ausgangszustand ab. Wer bereit ist ein paar Jahrzehnte zu investieren und einen intakten lukrativen Wald an seine Erben weiterzugeben, der kann durchaus auch ein Waldgrundstück kaufen, das viel Pflegebedarf hat. Wer noch zu Lebzeiten Gewinne erwartet, der sollte lieber etwas mehr ausgeben und einen gepflegten intakten Wald kaufen.