Die Geldtasche im Wandel der Zeit
Es ist garnicht so lange her, da war Währung noch etwas handfestes. Klumpen von Gold, Edelsteine und Muscheln klimperten da in der Geldtasche unserer Vorfahren. Von Geld war noch keine Rede und der Wert einer Sache war nicht festgelegt. Man bekam dafür, was es dem anderen wert war. Hatte man Güter, die niemand wollte, oder fand niemanden, der tauschen wollte, dann hatte man schlechte Karten. Heute läuft das komplett anders ab.
Tauschhandel
Tauschen ist eine gute Variante um an Waren zu kommen. Es gibt allerdings zwei Voraussetzungen. Einerseits muss man entsprechend interessante Tauschgüter mitbringen und andererseits muss man jemanden finden, der die Waren, die man gerade benötigt auch zum Tausch anbietet. Zwei Voraussetzungen, die nicht immer leicht zu erfüllen sind. So hat ein Müller beispielsweise Mehl anzubieten. Will er ein Glas Wein trinken, dann muss er sein Mehl gegen Wein tauschen. Das klappt vielleicht ein-, oder zweimal. Beim dritten Mal hat der Weinbesitzer entweder keinen Wein mehr, oder ausreichend Mehl für die nächsten sechs Jahre. Ein System mit einigen Schwächen und nur dann zu meistern, wenn man zwischenzeitlich gegen andere Waren tauscht, die man später selber tauschen kann.
Normtauschwährung
Also haben die Gesellschaften sich etwas ausgedacht. Statt sein Mehl jemanden zu geben, der ein Huhn zu tauschen hatte, das Huhn gegen einen Sack Äpfel zu tauschen und dann die Äpfel gegen eine Flasche Wein hat man sein Mehl gegen ein universelles Tauschgut eingetauscht. Die Geburtsstunde der Währung. Man musste sich nur darauf einigen, was eine Münze, eine Muschel, oder was auch immer, welchen Wert hatte und schon konnte man wesentlich einfacher tauschen. Wollte man Wein und hatte Mehl, dann tauschte man mit jemanden das Mehl gegen Währung und mit der Währung tauschte man dann den Wein ein. Die Wirtschaft war geboren.
Die Geldtasche
Nur waren die Tauschgüter oft etwas sperrig. Man fädelte sie auf Schnüre, oder steckte sie in Beutel. Wie auch immer, die Geldtasche war plötzlich ein wichtiges Utensil geworden und man musste zuerst einmal Geld haben, das man für eine Geldtasche ausgab, bevor man sich um den Rest etwas kaufen konnte. Die einfachen Anfänge waren zweckmäßig, heute kann man mit einem Beutel aber wenig anfangen. Das Kleingeld spielt in unserer Zeit eine untergeordnete Rolle. Einerseits sind die Münzwerte so gering, dass man kaum etwas damit kaufen kann und andererseits ist Münzgeld einfach unpraktisch. Scheine sind da schon wesentlich angenehmer im Handling. Sie lassen sich gut stapeln und sind wesentlich leichter, als die Metallmünzen.
Zahlen im 21. Jahrhundert
Aus dem Beutel wurde also eine kleine Mappe. Eine Mappe in der die Scheine geschlichtet auf ihren Einsatz warteten und die mehr, oder weniger prall gefüllt war. Geldscheine waren groß und brauchten eine entsprechende Geldtasche. Heute sind die Scheine wesentlich kleiner und auch die Geldtasche braucht weniger Platz dafür. Waren vor ein paar Jahren noch Geldtaschen mit Raum für Scheine und Münzen üblich, so halt heute eine neue Form der Bezahlung Einzug. Plastik, die Bezahlung mit der Karte, ist heute die häufigste Variante etwas zu bezahlen.
Plastikgeld
Die Vorgänge sind einfach und schnell. Man hält seine Karte vor einen NFC-Leser und schon fließt das Geld vom eigenen auf das Konto des Händlers. Auf dem Kontoauszug kann man jede Transaktion nachvollziehen. Man sammelt also verschiedene Karten um heute, oder später zu bezahlen, Versicherungsschutz auszunützen und das Geld vom richtigen Konto zu holen. Die Karten brauchen Raum in der Geldtasche, also haben sie sich neuerlich weiterentwickelt und Fächer und Schlitze für eine Handvoll Plastikkarten wurde eingebaut. Mittlerweile gibt es aber eine Inflation bei der Ausgabe der Plastikkarten und vom Kiosk bis zum Autohändler wird man mit einer kleinen Karte überrascht. Payback, Treueprogramme und Stammkundenvorteile machen das Mitführen all der kleinen Karten im Alltag zur Pflicht.
Karten, Karten, Karten
Wer bei jedem Schnäppchen die besten Preise herausschlagen möchte, der muss also die passende Karte im Gepäck haben. Und genau dafür wurde die Geldtasche zu dem, was sie heute ist. Ein Aufbewahrungsort für wenige Münzen, ein paar Scheine, wenige wichtige und Unmengen an selten gebrauchten Karten. So schleppen wir heute unsere Karten in der Geldtasche mit durch unser Leben und warten auf den Moment, wo wir sie souverän dem Personal an der Kasse überreichen können. Angesichts mancher Geldtasche, die zum Bersten gefüllt ist, wird es wohl bald wieder ein Umdenken geben und die elektronische Geldtasche wird unser gutes altes Leder ablösen.
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