
Analogpräparate – billig, oder preiswert?
Das Gesunsheitswesen ist ein mächtiger Apparat. Als Patient kratzt man nur an der Oberfläche und sieht ein kleines Stück der Spitze des Eisbergs. Das große Ganze ist aber ein Spiel der Mächte zwischen Pharmakonzernen, Wissenschaft und der Medizin. Analogpräparate sind eine aktuelle Entwicklung, die den Pharmakonzernen sicherlich viel Umsatz kosten.
Generika
Generika, wie die Analogpräparate ebenfalls genannt werden, sind Medikamente, die die selben Wirkstoffe enthalten, die es in Markenmedikamenten gibt. Entwickelt ein Pharmakonzern ein Medikament, dann meldet er ein Patent für den Wirkstoff an. Dieses Patent läuft für einige Jahre und versetzt den Pharmakonzern in die Lage, das Mittel exklusiv verwenden zu dürfen. Aus Sicht des Herstellers ist das fair, investiert er doch in die Forschung, die Entwicklung und die klinischen Studien, die für die Freigabe erforderlich sind. Es ist nur gerecht, dass der Hersteller seine Investition auch über den Vertrieb wieder zurückbekommt.

Herstellung von Medikamenten ist eine sichere Investition
Ethik, oder Marktwirtschaft
Was in jedem anderen Bereich ein Teil der normalen Marktwirtschaft ist, ist bei Arzneimitteln eine ethische Frage. Das Unternehmen kann jeden beliebigen Preis für das Medikament verlangen. Es hat ja ein Monopol darauf.Das bedeutet einen ordentlichen Gewinn für das Pharmaunternehmen, den es wieder in Forschung neuer Medikamente investieren kann. Allerdings bedeutet es auch, dass die Medikamente, die schwere Leiden lindern, oder sogar heilen können, nur finanzkräftigen Patienten vorbehalten sind. Sieht man sich die Gewinne der Pharmaunternehmen an, dann wird klar, dass das Geschäft mit der Gesundheit lukrativ ist.
- Pfizer hat 2016 7,2 Milliarden Dollar (~6,1 Milliarden Euro) verdient. Nicht etwa Umsatz, sondern tatsächlich Gewinn!
- Die Rochegruppe konnte 2016 einen Gewinn von 9,7 Milliarden Schweizer Franken (~9,2 Milliarden Euro) verzeichnen!
- Die Bayer AG konnte 2016 einen Gewinn von 4,5 Milliarden Euro erreichen!
Man muss sich also keine großen Sorgen um die Pharmariesen machen.
Sildenafil
Ein recht harmloses, weil nicht lebenswichtiges Beispiel ist das 1998 von Pfizer entwickelte Sildenafil. Ein Mittel, das eigentlich gegen Herzbeschwerden helfen wollte, den betagten Probanden in der Studie aber zu unerwarteten Erektionen verhelfen konnte. Die Geschichte und das später als Viagra verkaufte Medikament ist ein Vorzeigebeispiel für den Patentschutz. Bis zum Juni 2013, also 15 Jahre lang wurde Sildenafil ausschließlich von Pfizer verwertet.
Lt. Wikipedia bescherte es dem Konzern einen Umsatz von 24,8 Milliarden Dollar für 1,8 Milliarden Tabletten. Das sind fast 14 Dollar, oder knappe 12 Euro pro Tablette. Heute gibt es auch Analogpräparate, die Sildenafil enthalten. Kamagra ist eines der Analogpräparate, die man rezeptfrei bestellen kann. Kamagra Tabletten kosten, je nach Abnahmemenge zwischen 1,90 Euro und 3,60 Euro. Geht man davon aus, dass das nicht nur die Herstellungskosten sind, sondern die Hersteller der Analogpräparate auch Gewinn mit den Kamagra Tabletten machen, dann hat Pfizer an Viagra wohl etwa 19 Milliarden Euro verdient.
19.000.000.000 Euro
Die Entwicklung eines Medikaments ist natürlich kostspielig. Geht man davon aus, dass ein Wissenschaftler 300.000 Euro im Jahr verdient, dann kann man 6.000 Wissenschaftler 10 Jahre lang von dem Gewinn bezahlen. Die Einnahmen liegen auf jeden Fall deutlich über den Ausgaben. Eine Medikament zu entwickeln, das besser wirkt, als alle anderen auf dem Markt verfügbaren verschafft dem Unternehmen unsagbaren Reichtum. Auch wenn es ethisch verwerflich wirkt, dass die Medikamente nicht sofort dazu eingesetzt werden, Leben zu retten, profitiert die Menschheit doch von der Arbeit der Pharmakonzerne. Ist das Patent einmal abgelaufen, dann kann man Analogpräparate herstellen und sehr günstig zur Verfügung stellen. Für den Einzelnen sicherlich ein hartes Los, wenn es ein Medikament gibt, das das Leben verlängern würde, das man sich aber nicht leisten kann. Für die Menschheit ist jeder entdeckte Wirkstoff aber ein Gewinn.

Die Herstellung von Medikamenten ist ein aufwändiger Prozess
Analogpräparate
Analogpräparate ermöglichen uns heute die Medikamente, die vor zwei Jahrzehnten entwickelt wurden, günstig zu kaufen. Der Preis dafür ist, dass Pharmakonzerne sich eine goldene Nase an unserer Gesundheit verdienen. Hat man aber die Zeit um zu warten, dann profitiert man indirekt über die Analogpräparate von der Entwicklung des Medikaments. Im Fall von Sildenafil ist es bereits so weit. Medikamente gegen Krebs, oder Aids, die in absehbarere Zeit entwickelt werden, werden noch länger auf sich warten lassen.
Investitionen
Man darf nicht vergessen, dass die Entwicklung von Medikamenten letztendlich daher mit Hochdruck vorangetrieben wird, weil man eben ausgezeichnet damit verdienen kann. Viele Menschen investieren in die Pharmakonzerne und können stabile Gewinne einfahren. Wäre das anders und müssten Entwicklungen sofort und kostenlos zur Verfügung gestellt werden, würde auch der Aufwand reduziert werden. So ist die Entwicklung der Arzneien ein lukratives Betätigungsfeld und kann auf eine große Anzahl an Investoren zurückgreifen. Der reiche Teil der Erde profitiert unmittelbar davon. Der ärme Teil der Weltbevölkerung muss 10, oder 15 Jahre warten, dann steht das erschwingliche Analogpräparat auch ihm zur Verfügung. Durchaus eine positive Perspektive und wer etwas Geld hat, der kann mit diesem Wissen auch in Pharmaunternehmen investieren und ein Stück vom Kuchen abbekommen.

In den Labors der Pharmakonzernen werden schon die nächsten Medikamente entwickelt.
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